Sonntag, 17.4.23, 15:00 Uhr / Mittelrheinliga 21. Spieltag / FC Hürth – SV 09 Bergisch Gladbach
von Torsten Weyers
Mit dem SV 09 Bergisch Gladbach gastierte das zweitbeste Team der letzten Ligawochen im Salus Park. Das Hinspiel hatte der aktuell Fünfte gegen den aktuell Elften aus Hürth mit 1:0 gewonnen. Damit waren die Vorzeichen klar. Rund 130 Zuschauer wollten sehen, ob diese sich auch bewahrheiteten. Im Vergleich zur Vorwoche kam beim FCH Fleischer für Ito ins Team. Dieses agierte am ehesten in einem 4-5-1-System, welches sich durch viel Verschieben immer mal wieder änderte. Das brachte defensiv eine gewisse Dichte, offensiv aber eher eine fehlende Klarheit in den Aktionen. Bergisch Gladbach war mit seinem 3-5-2-Sytem statischer unterwegs und blieb zumeist in seiner Grundordnung, was vielleicht den Ausschlag für die letztlich bessere Spielanlage gab.
Beide Teams zeigten von Beginn an einen engagierten Einsatz. Jedoch fehlte hüben wie drüben eine erkennbare Linie oder besser gesagt, eine erfolgreiche Linie, um Torchancen zu kreieren. Die einzige, aber auch nur eine annähernde Tormöglichkeit, hatte der Gladbacher Kizil in der 19. Minute. Das erwähnte, zwar lobenswerte, aber auch hektische Engagement auf beiden Seiten führte so mehr zu einem zerfahrenen Spiel als gekonnten Angriffen mit Torraumszenen. Bergisch Gladbach war dabei mehr spielbestimmend als Hürth. In der zweiten Halbzeit ging es ähnlich weiter, nur dass nun, so bis zur 65. Minute, der FCH die etwas tonangebendere Mannschaft war. Ausgerechnet in diese Zeit (57.) ergab sich nach einem Freistoß die erste echte Torchance für Bergisch Gladbach, die aber ungenutzt blieb. Vorausgegangen war ein Foul von Schmitz an der Strafraumgrenze, bei dem andere Schiedsrichter, da die Frage des letzten Mannes im Raum stand, auch schon mal Rot zeigen. Zweimal Glück gehabt. Und ein bezeichnendes Thema: Öfters bekommt der FCH gerade dann Chancen gegen sich, wenn man eigentlich das überlegenere Team ist. Damit war es dann aber auch vorbei. Die Gladbacher übernahmen wieder etwas mehr das Kommando, hatten noch zwei (74. und 89.) Möglichkeiten, Chancen zu kreieren und eine weitere, wirkliche Tormöglichkeit erneut durch Kizil (76.). Bei dem Angriff in der 74. Minute ist man allerdings auch eher unfair darüber hinweggegangen, dass der Hürther Loppe schon länger verletzt auf dem Boden lag. Manche spielen den Ball da auch mal ins Aus. Der FC Hürth konnte sich in dieser Restphase des Spiels zwar immer noch keine echte Torchance herausspielen, hatte da aber seine besten Offensivszenen. Dies mit einem Kopfball von Ito nach Ecke von Keshta (71.) sowie einem Schuss vom eingewechselten Plavulj (90.+2), der nach seiner Einwechslung durchaus etwas mehr Zug in die Angriffsbemühungen brachte.
Bergisch Gladbach war zwar nicht drückend überlegen, letztlich auch zu wenig zwingend, hätte einen Sieg aber mehr verdient gehabt. Die Hürther haben fehlende spielerische Akzente mit Kampf wett gemacht und so – nennen wir es mal – einen glücklich-verdienten Punkt gewonnen. Am kommenden Wochenende (Sonntag, 23.4., 15:30 Uhr) geht es zur zweiten Mannschaft von Fortuna Köln. Gespielt wird neben dem Südstadion im Jean-Löring-Sportpark. Von Hürth aus ist man in schnellen 20 Minuten da, dürfte eine interessante Partie sehen und zugleich den FCH in einem wichtigen Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Noch-Abstiegskampf unterstützen. Obacht ist geboten, denn die Fortuna ist seit fünf Spielen ungeschlagen und trotzte zuletzt Wegberg (2.) und Hohkeppel (6.) jeweils ein Unentschieden ab. So stehen sie derzeit mit zwei Punkten Rückstand zwei Plätze hinter Hürth auf Platz 13. Zum momentan ersten Abstiegsrang trennt Hürth vier Punkte, Fortuna Köln II zwei.
FCH: Mehl – L. Göker, Schmitz, Loppe, Park – J. Göker, Fleischer (58. Ito), Bonsu (83. Lal, 90.+4 Ganzhorn), Kato, Sabuktekin (73. Plavulj) – Keshta (83. Tchakoumi) –
Ersatz: Kraus (T), Yalcin,
Trainer: Heitmann
BG: Hechler – Spiegel, Habl, Steiger – McCormick (89. Westerhoff), Pelzer, Labsuga (81. Kramer), Fragapane, Heider – Kuhbier (66. Hill), Kizil –
Ersatz: AbdAli (T), Lück, Rücker, Mundil, Mironescu,
Trainer: Dreiner
Tore: keine
Torchancen: 0:2 (CM: 2:5, OA: 8:17), Ecken: 2:4
SR: Niclas Pracht – Zuschauer: 130