Mit breiter Brust trat der FC Inde Hahn an – und überraschend war der Gast wohl von der bisherigen Bilanz des Aufsteigers beeindruckt. „Hürth trat mit großem Respekt auf, so defensiv hätte ich den Gast nicht erwartet“, war Hahns Coach Oliver Heinrichs überrascht. In der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Gökhan Batmaz (90.+2) in seinem ersten Saisonspiel den ersten Treffer und glich zum 1:1 (0:0) aus, nachdem Marc Hebbeker (62.) die Hürther in Front geschossen hatte.
„Wir haben von Beginn an Druck gemacht, attackiert und die Räume zugestellt“, berichtete Heinrichs, dessen Mannschaft sich wie gewohnt nicht versteckte. Damit hatte Hürth im Duell des Tabellenzehnten gegen den -neunten wohl nicht gerechnet. „Die Gäste machten keine spielerischen Eröffnungen, sondern operierten vornehmlich mit langen Bällen.“ Darauf waren die Gastgeber aber gut eingestellt, gewannen viele erste und zweite Bälle. Da jedoch auch die Hürther in der Defensive gut standen, waren Torchancen in der ersten Hälfte Mangelware.
„Wir hatten zwei, drei Möglichkeiten, es fehlte uns aber die Geduld, um uns Raum zu verschaffen“, sprach Heinrichs das auch in der Pause an. Nach Wiederanpfiff sah er sein Team aktiver, doch Hebbeker (62.) erzielte nach einer Ecke per Kopf das 1:0 für Hürth. „Nach Ecken verteidigen wir momentan nicht gut“, sieht Hahns Coach hier Handlungsbedarf. Er wechselte offensiv, nahm beide Außenverteidiger aus dem Spiel.
Eine gute Möglichkeit vergab Takato Fukuhara, der den besser postierten Peter Szczyrba übersah. „Das muss der nächste Schritt sein, dass die Spieler den Kopf heben und Ruhe bewahren.“ In der Schlussminute drang Batmaz von rechts in den Strafraum ein und schoss den Ball zum verdienten Ausgleich ins kurze Eck. „Ich bin zufrieden mit dem Auftritt, dass Hürth so einen Respekt hatte, ehrt uns“, so Heinrichs, der „mit dem Punkt gut leben kann“.