BC Viktoria 1915 Glesch/Paffendorf e.V. – FC Hürth e.V. 1:4

Nach 10 Minuten Abtasten, das mehr in der Glesch-Paffendorfer Hälfte stattfand, sah man bis zur 30. Minute eine ausgeglichene Partie, bei der Glesch-Paffendorf die beste Chance hatte. Diese wurde von Julian Mehl ausgezeichnet pariert. Mit einer gleichfalls guten Chance in der 32. Minute für Tomoya Ito übernahm der FC Hürth so langsam das Kommando und hätte in der 40. Minute durch Bonsus Kopfball in Führung gehen können. Statt aber direkt aufs Tor zu köpfen, suchte er den besser positionierten Mitspieler, den er nicht fand. Im direkten Gegenzug sorgte dann Timo Braun in der 41. Minute für das 1:0. Der Klassiker: Du übernimmst das bis dahin eher zähe Spiel, hast zwei gute Chancen und liegst dann plötzlich zurück. Bis zur Halbzeit zeigte sich dieser, wenn auch im Fußball geläufige, Widerspruch dann auch in Form von beidseitiger Planlosigkeit im Spiel.

Fazit zur Halbzeit: Das Spiel war zwar teils ausgeglichen, teils von Hürth spielerisch dominiert. Glesch/Paffendorf hatte in der Offensive allerdings mehr tornähere Aktionen. Somit ging die Halbzeitführung in Ordnung.

Trainer Oliver Heitmann fand dann wohl die richtigen Worte in der Kabine. Der FC Hürth entwickelte mit dem Anpfiff zur 2. Halbzeit einen enormen Druck. Folgerichtig erzielte Seggy Bonsu in der 55. Minute nach Vorarbeit von Yousef Keshta den Ausgleich. Nur zwei Minuten später kam es zu einem Durcheinander im Glesch/Paffendorfer Strafraum mit mehreren Schussmöglichkeiten für die Hürther Akteure, wobei kaum eine über den Versuch eines Schusses hinausging. Dachte man. Der Schiedsrichter sah aber einen der Versuche hinter der Linie. Die Glesch/Paffendorfer aber eher nicht. Nun, der Schiedsrichter hatte eine gute Sicht und es protestierten mehr die gegnerischen Fans als die gegnerischen Spieler. Wer jedoch das Tor erzielte? Ich dachte, es war wieder Bonsu, der Glesch/Paffendorfer Ticker notierte Kametas, der Spielbericht erst Ito, der Stadionsprecher schwieg und orderte das Sponsoren-Bier. Egal, Hürth führte 2:1.

Und von da an war das Spiel endgültig komplett in Hürther Hand. Glesch/Paffendorf kam nur noch zu einer halbwegs guten Chance (80. Minute), Hürth lies eine deutlichere Führung davor wie danach liegen. Es fehlte somit weiter die Vorentscheidung. Die besorgte dann der gerade erst Sekunden auf dem Platz stehende Elyesa Kursunlu. Nach Vorarbeit von Philipp Fleischer sorgte er in der 86. Minute mit dem 3:1 für die Entscheidung. In der 90. Minute erhöhte Yousef Keshta (Assist Eugene Park) dann noch auf 4:1.

Natürlich erinnert man sich nach einem Sieg zumeist an die entscheidenden Offensivaktionen. Hürths Stärke lag aber auch im Mittelfeld. Dort drückten Fabian Djemail und Takaya Kato, durch ihre Ballsicherheit, Lauf- und Zweikampfstärke sowie dem taktischen Blick dem Spiel ihren Stempel auf. Glesch/Paffendorf war im Zentrum einfach unterlegen.

Randnotiz: Glesch/Paffendorf hat einen für Ort und Liga beeindruckenden Fan-Support. Zahlreiche verlässliche, interessierte Fans und sogar „Ultras“. Das macht Spaß. Selbst für das gegnerische Publikum. Finde ich. Die Gesänge gingen m. E. aber auch mal daneben.

Nun geht es Ende Oktober mit der 1. Runde im Mittelrheinpokal weiter.

Am kommenden Wochenende treffen beide Mannschaften wieder aufeinander. Dann geht es in Glesch mit dem Mittelrheinliga-Alltag weiter. Betrachtet man die aktuelle Tabellensituation, sollten die zu vergebenden drei Punkte ebenso wichtig wie dieser Kreispokalsieg sein.

von Torsten Weyers

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