Sonntag, 26.3.22, 15:00 Uhr / Mittelrheinliga 19. Spieltag / FC Hürth – SpVg Frechen 20
Die Frechener (Platz 7) kamen nach einer guten Hinrunde sowie vier Punkten aus den letzten drei Spielen gegen starke Gegner als Favorit nach Hürth. Denn der FCH (Platz 12) befasste sich nach einer bisher sieglosen Rückrunde erstmals konkreter mit der Abstiegsfrage.
Hürth spielte im gewohnten 4-4-2. Dabei im Mittelfeld nicht als Raute, sondern mit zwei offensiv außen und zwei defensiv zentralen Spielern. Diese Variante hatte durchaus ihren Anteil am Sieg. Zum Einen kam so mehr offensiver Druck von der Seite wie beim 1:0. Und zum anderen wurden defensiv die Räume enger und Passwege dort verstellt, wo die Frechener in ihrem 4-3-3 ihre Stärken haben. Der 30 Scorer-Sturm der Zwanziger kam so kaum zur Geltung.
Die erste Halbzeit ging klar an den FC Hürth. Zwar hatte man bis auf das 1:0 in der 25. Minute, neben zwei guten Ansätzen für Tormöglichkeiten, keine zwingende Chancen, aber deutlich mehr Offensivaktionen als die Frechener und agierte spielbestimmend. Frechens Wirken endete oft schon im Mittelfeld. Dem 1:0 ging eine klasse Leistung von Bonsu voraus, der über rechts zwei, drei Gegner aussteigen ließ und dann passgenau auf Jacob Göker flankte, der per Kopfball sein erstes Saisontor erzielte. Verdiente Führung zur Pause. In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild kaum. Frechen hatte nun zwar mehr und damit ausgeglichenere Spielanteile, konnte aber erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit eine halbwegs gute Chance kreieren. Hürth blieb offensiv aktiver, hatte bessere Torraumszenen und kam in der 68. Minute folgerichtig zum 2:0 von Kehsta. Dieser hatte aus der Distanz abgezogen und krönte damit seine gute Leistung, die bei seiner späteren Auswechslung vom Hürther Publikum mit aufmerksamen Applaus bedacht wurde.
Hürth war die bessere Mannschaft. Taktisch optimal, geistig rege, körperlich präsent und mit starken individuellen Leistungen bei den Toren. Frechen verlor sich im Mittelfeldspiel, wirkte teils konzeptlos, öfters hadernd, und war vorne erstaunlich harmlos. Der an dieser Stelle wichtige Sieg war am Ende einfacher als gedacht und verdient. Nun geht es am kommenden Sonntag zum Tabellendritten Vichttal. Die Vichttaler spielen aktuell ihre beste Mittelrheinligasaison, sind das Überraschungsteam in der Spitzengruppe. Im Hinspiel konnte man sie mit 1:0 bezwingen. Vielleicht kann man dort mit einer ähnlich konzentrierten und stabilen Leistung wie gegen Frechen ja was holen. Mal abwarten.
In den einschlägigen Medientabellen hat man inzwischen die Abstiegslinie von Platz 14 auf 12 nach oben gesetzt. Der FCH steht damit als 11. nunmehr nur einen Platz und drei Punkte vor dem vermeintlich ersten Abstiegsplatz. Mit somit fünf Absteigern aus der Mittelrheinliga bildet man aber nur die höchstmögliche Anzahl ab. Dafür müsste alle vier Mittelrheinclubs aus der Regionalliga absteigen. Das dürfte bzgl. Aachen und Fortuna Köln ausgeschlossen sein, lediglich Düren und die Zweitvertretung vom 1.FC Köln sind noch in der Verlosung. So das man derzeit relativ sicher von nur drei Absteigern aus der Mittelrheinliga ausgehen kann. Dann wirkt auch der Sieg gegen Frechen mit nun sieben Punkten Vorsprung vor dem FC Pesch auf Platz 16 gleich etwas besser.
FCH: Kraus – L. Göker, Loppe, Fleischer, Park – Bonsu (81. Kametas), J. Göker, Kato, Sabuktekin (86. Plavulj) – Keshta (74. Kursunlu), Ito (90.+1 Tchakoumi) –
Ersatz: Mehl (T), Balbasi (T), Yalcin, Ganzhorn – Trainer: Heitmann
F20: Stich – Dilley (80. Brajshjori), Mademann, Ahns, Stecker – Preis, Mahessa (60. Zandi), Calis (60. Deveci) – Wilsdorf (71. Almeida), Rexhepaj (46. Esch), Friesdorf –
Ersatz: Tokumoto, Tanaka – Trainer: Özbay
Torchancen: 4:1, Ecken: 8:5
Tore: 1:0 J. Göker (Bonsu), 2:0 Keshta (—)
SR: Sandro Prescha – Zuschauer: 180